Auf Hinweis von G. Wendebourg:
In der FAZ (online) findet sich ein ausführlicher Artikel von Rainer Herrmann, der den Hintergrund des saudischen Imperialismus und des Terrorexports beleuchtet und lesenswert ist, auch wenn die Einbindung der Saudis in die Strategien der NATO-Länder dabei ausgelassen wird:
/Der Nährboden des Terrors /
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/Seit einem halben Jahrhundert exportiert Saudi-Arabien mit Milliarden
Petrodollars seinen intoleranten Islam in alle Welt – und fördert damit
gezielt den Extremismus. /
///28.11.2015, von Rainer Hermann
<http://www.faz.net/redaktion/rainer-hermann-11123673.html>/
/Saudi-Arabien exportiert vor allem zwei Produkte: Erdöl und Islam. Das
saudische Erdöl ist das Schmiermittel für die Weltwirtschaft, der saudische Islam aber ist eine Gefahr für den Weltfrieden. Vor mehr als einem halben Jahrhundert hatte das Königreich begonnen, seinen rückwärtsgewandten und intoleranten Islam zu exportieren. Rückwärtsgewandt ist er, weil er sich am Vorbild der ersten Muslime orientiert und dazu den Koran buchstabengetreu auslegt. Und intolerant ist dieser Islam, weil er alle Anhänger anderer Auslegungen zu „Ungläubigen“ erklärt, die bekämpft werden müssen. Die Vertreter dieses wahhabitischen Islams sehen ihn seit seiner Entstehung im 18. Jahrhundert als die einzige wahre Form des Islams an – und als die
einzig wahre Religion überhaupt.//
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//Das Ergebnis ist verheerend. Seit einem halben Jahrhundert wird die
saudische Missionsoffensive Jahr für Jahr mit Milliarden Petrodollars
finanziert. Sie richtet sich gegen den religiösen Pluralismus in der
islamischen Welt – gegen gemäßigte und säkulare Sunniten ebenso wie gegen Anhänger des Sufismus und Schiiten, gegen Nichtmuslime sowieso. Diese saudische Offensive schuf den theologischen und ideologischen Nährboden für den heutigen Terror im Namen des Islams. Zwar finanziert das Königreich Saudi-Arabien die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) nicht direkt; denn der IS hat der saudischen Monarchie den Krieg erklärt. Das Königreich ist aber der Schöpfer dieses Ungeheuers, denn der IS ist die besonders gewalttätige Fortsetzung des wahhabitischen Islams.
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