Von Arnold Schölzel
15.10.2022
https://www.jungewelt.de/artikel/436732.nachdenken-%C3%BCber-auswege.html
Das »Quincy Institute for Responsible Statecraft« wurde als sogenannte Denkfabrik für Außenpolitik 2019 in Washington gegründet. Finanziert wurde es von einschlägigen Verdächtigen: George Soros, Charles Koch, Rockefeller, Carnegie, Ford. Benannt wurde es nach John Quincy Adams (1767–1848), von 1817 bis 1825 US-Außenminister und danach bis 1829 Präsident. Er sagte in einer Rede am 4. Juli 1821, dass die USA »nicht im Ausland nach Ungeheuern (Monstern) suchen, um sie zu vernichten«. Die Ausrichtung des Instituts wurde in US-Medien als »realistisch« beschrieben, es fördere »eine Herangehensweise an die Welt, die eher auf Diplomatie und Zurückhaltung als auf Drohungen, Sanktionen und Bombardierungen beruht«. Das wäre nach beiden Bushs, den Clintons, nach Obama und Trump etwas Neues, d. h. nach der Pleite des »amerikanischen Jahrhunderts«, das die neokonservativen Weltkrieger vor fast 25 Jahren ausriefen. Leute wie der notorische Kriegsverbrecher und mehrfache US-Minister Donald Rumsfeld (1932–2021) kündigten der Welt an, mehrere Kriege gleichzeitig führen zu können. Die Bilanz: Millionen Tote in den von den USA und ihren Verbündeten überfallenen Ländern, Armut, zerstörte Infrastruktur, Millionen Flüchtlinge, Gefahr eine Atomkrieges – am Aufstieg Chinas zur Weltmacht und dem relativen Abstieg der USA änderte das nichts. (…)